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Liebt euren Uterus, aber liebt vor allem euch selbst

5. März 2018Michelle

Was ist eigentlich Weiblichkeit? Was bedeutet es, eine Frau zu sein? Jeder Tag ist Tag der Frau und deshalb feiern wir uns ab sofort auch jeden Tag selbst.

Weiblichkeit wird schon lange nicht mehr durch einen Uterus definiert. Nicht selten entscheiden sich junge Frauen dazu, sich früh sterilisieren zu lassen – ganz einfach, weil sie es für richtig halten. Menschen, die als biologische Männer geboren sind, können sich dazu entscheiden, Frau zu werden – weil ihr Gefühl es Ihnen sagt. Früher, in den 50er/60er Jahren, als eine Frau vor allem die Rolle der Mutter einnehmen sollte, während der Mann das Geld nach Hause brachte, war das noch anders. Die Frau war Frau und somit für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig. Sie hatte einen Uterus, also war sie Mutter. Das war eine Selbstverständlichkeit, die kaum jemand hinterfragte. Heute sehen wir es nicht mehr als Selbstverständlichkeit an, uns Rollen unterzuordnen – wir suchen sie uns aus. Wir definieren uns nicht über unseren Uterus, sondern über unseren Verstand.

Wir haben mehr zu bieten

All das das zeigt sich in einer Art neuem Feminismus, der sich immer stärker formiert. Vor allem im Netz, immer wieder aber auch auf den Straßen. Tausende Frauen und Mädchen, aber auch Männer setzen sich aktiv dafür ein, dass der für uns fast normal gewordene Alltags-Sexismus ans Tageslicht kommt. Die #MeToo-Debatte schreit nach Selbstbestimmung, der Hashtag #FreeTheNipple nach sexueller Gleichberechtigung und #NotHeidisGirl nach mehr gesundem Körpergefühl. Die Antibabypille steht in Kritik, denn was früher als Synonym für Befreiung und Selbstbestimmung galt, wird heute als Eindämmung der weiblichen Sexualität kritisiert. Wir sensibilisieren die Gesellschaft, beschäftigen uns mit uns selbst und stehen für unsere Rechte ein. Das war lange überfällig. Und es gibt noch viel zu tun. Der Paragraph 219a, der das Werbeverbot bei Schwangerschaftsabbrüchen regelt, besteht noch immer. Während Samenspenden gesetzlich erlaubt sind, sind Eizellspenden nur im Ausland möglich. Es besteht immer noch eine Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern. All das wird besprochen und all diese Debatten werden vor allem von Frauen angestoßen, die sich nicht länger damit zufrieden geben, was einmal als normal galt. Sie lassen sich auf nichts reduzieren.

Weiblichkeit ist unbegrenzt

Weiblichkeit ist ein Gefühl, das nicht auf das Geschlecht begrenzt ist. Frau sein wird weder durch funktionierende Eierstöcke definiert, noch durch die Anzahl an Kindern, die man geboren und großgezogen hat. Eine Frau ist man, wenn man sich wie eine Frau fühlt – was auch immer das für einen selbst bedeuten mag. Liebt euren Uterus – wenn ihr einen habt – aber liebt vor allem euch selbst. Vergesst, was früher als weiblich galt und besinnt euch lieber darauf, was ihr selbst ganz ungeachtet von äußeren Einflüssen fühlt. Respektiert euren Körper, euren Verstand und alles was euch ausmacht und lasst euch das von niemandem nehmen!

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